Unser Kiezblockplan
Aufgrund der vielfältigen Probleme im Bereich Verkehrssicherheit und der sich verstärkenden Klimakrise, zu denen wir hier mehr sagen, möchten wir den „anwohnerfremden Abkürzungsverkehr“ aus dem Wohngebiet Akazienkiez heraushalten. Oft nutzen Autofahrer:innen Schleichwege über kleinere Nebenstraßen oder werden von ihrem Navigationssystem dort entlanggeführt.
Dieses zusätzliche Verkehrsaufkommen verdrängt und gefährdet Radfahrer:innen und Fußgänger:innen, erzeugt eine erhebliche Lärm- und Luftbelastung und beeinträchtigt somit erheblich die Aufenthalts- und Lebensqualität in und an den Straßen. Dieser Durchgangsverkehr hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Mit den Maßnahmen, die wir vorschlagen, haben die Anwohner:innen immer noch die Möglichkeit, mit einem Pkw alle Straßen zu erreichen. Auch die Müllabfuhr oder Rettungsfahrzeuge können selbstverständlich zu allen Gebäuden gelangen.
1. Abkürzungsverkehr verhindern
Um den Abkürzungs-Verkehr durch den Kiez wirksam einzudämmen und zugleich Wege rund um Schulen, Kitas und Grünflächen zu sichern, sollen
- Diagonalsperren an den besonders verkehrsreichen Kreuzungen Belziger Straße/Akazienstraße, Belziger Straße/ Eisenacher Straße, und Wartburgstraße/Gothaer Straße eingerichtet werden
- die Wartburgstraße im Abschnitt Wartburgplatz zu einer schmalen Einbahnstraße werden
- die Apostel-Paulus-Straße zwischen Klixstraße und Akazienstraße als verkehrsberuhigter Bereich eingerichtet werden, insbesondere um umliegende Schulen und Spielplätze kindersicher miteinander zu verbinden.
2. Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer verbessern
- die bereits beschlossene Fahrradstraße in der Belziger Straße muss sichere Querungsmöglichkeiten für den Fußverkehr an mindestens 3 Orten (Lassenpark, Merseburger- /Belziger Str und Gleditschpark) gewährleisten, da durch schnelle Radfahrer und Ebikes die Verletzungsgefahr für Zufußgehende gestiegen ist. Bloße Gehwegvorstreckungen reichen dazu erfahrungsgemäß nicht aus und sollten unbedingt durch Zebrastreifen ergänzt werden. Wir wollen nicht die Unfallgefahr mit Autos durch Unfallgefahr mit Fahrrädern austauschen.
- auf der Einbahnstraße Vorbergstraße sollte der Radverkehr in beide Richtungen zugelassen, die Kreuzung Belziger-/Vorbergstraße rund um die Kita Nachbarschaftsheim Schöneberg und den Kinderladen besser gesichert, sowie die sehr schmale Gleditschstraße zwischen Vorberg- und Grunewaldstraße auf Fuß- und Radverkehr beschränkt werden
- einzelne Parkstände sollten wegfallen zugunsten von: geordneten Abstellzonen für E-Scooter (Jelbi-Punkte), Fahrradbügeln auf der Fahrbahn, Lieferzonen für Gewerbetreibende. Behindertenparkplätze sollen erhalten bleiben
- das Bezirksamt sollte weitere geeignete Maßnahmen – z.B. Poller oder Gehwegvorstreckungen für bessere Sichtbeziehungen an Kreuzungen, Geschwindigkeitsreduktion mittels Fahrbahnverengungen, Einrichtung von Rampen und Wegeleitsystemen für geh- und sehbehinderte Menschen – prüfen und sinnvoll umsetzen.
3. Klimaanpassung durch mehr Begrünung fördern
Der Bezirk soll 50 zusätzliche Stadtbäume anpflanzen sowie 50 fahrbahnseitig vergrößerte Baumscheiben schaffen, um Kühlung, Schatten und Regenwasserrückhaltung zu verbessern. Schwerpunkte für diese Begrünungsmaßnahmen sind in der Karte gekennzeichnet.
V.a. in den für die Begegnung und Versorgung wichtigen Kiezstraßen Akazien-, Belziger und Eisenacher Straße, rund um Plätze und Grünflächen, aber auch in umgebenden Hauptstraßen sollen durch Angebote zum Ausruhen im Schatten, mehr Platz für Fußverkehr auf den Gehwegen, sowie durch Spiel- und Bewegungsangebote der Aufenthalt in der heißer werdenden Stadt sichergestellt werden. In den Hauptverkehrsstraßen sind zusätzlich begrünte und beschattete
Haltestellen mit Sitzgelegenheiten sowie auch sichere Radfahrspuren für die
Anbindung des Kiezes an den Umweltverbund (Bus, Bahn, Radverkehr) wichtig.
Per Unterschriftensammlung zum Antrag in der BVV: Das Verfahren
Der Weg zum Kiezblock ist nicht ganz unkompliziert: Als Kiezblockinitiative sammeln wir 1.000 Unterschriften. Unterschriftsberechtigt sind alle im Bezirk Tempelhof-Schöneberg gemeldeten Personen, auch wenn wir nur vor Ort, also im Akazienkiez, oder den direkt benachbarten Kiezen um Unterschriften werben. Uns ist es wichtig, dass die, die unterschreiben auch wirklich Anwohner:innen sind, die vom Kiezblock profitieren. Sollten wir erfolgreich sein und genügend Unterschriften sammeln, wird unser Einwohnerantrag in die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg eingebracht – quasi das „Bezirksparlament“. Dort diskutieren die Fraktionen unseren Antrag und fassen eine Beschluss dazu. Sollte unser Antrag angenommen werden, wird er vom Bezirksamt umgesetzt.
Hilf uns, den Akazienkiez sicherer und grüner zu machen!
Ein verkehrsberuhigter Kiez ist ein menschengerechter Kiez.